Erfahrungsbericht - cooldown cape - Kerstin Schubert

Veröffentlicht von Kerstin Schubert am 2. August 2018


Hitze, Hitze und noch mehr Hitze… seit Wochen. Mal ehrlich: Es macht doch echt keinen Spaß mehr, oder? Weder für Hund, noch für Mensch. Wir sind gerade morgens vor dem Hahn auf den Feldern unterwegs, vormittags geht es eben schnell zum Bäume gießen um die Ecke und dann heißt es durchhalten, bis sich die Sonne verabschiedet. Unser ständiger Begleiter ist dabei die Wasserflasche und seit Neustem der Cooldown Cape von actionfactory.


Die Firma hatte ich vor gut zwei Jahren gefunden, als ich nach einer Lösung gesucht hatte, um eine OP-Wunde auch ohne diesen lästigen überdimensionalen Plastik-Trötkragen zu schützen. Wir hatten uns den Medi Cape nach einer tollen Beratung von actionfactory zugelegt und dazu immer “Schlafanzug” gesagt, weil mein Hund den immer abends angezogen bekommen hatte. Alle vier Pfoten in die Beine, hochziehen, Kopf durch, Reißverschluss auf dem Rücken zuziehen… fertig. Und das Material ist wirklich kuschelig weich und angenehm wie bei einem Schlafanzug. Meiner hat den Schutzmantel jedenfalls gerne und ohne zu Murren getragen. Der Medi Cape ist wirklich zu empfehlen, falls jemand von euch nach einer Alternative sucht. Aber das nur nebenbei…. Heute soll es hier um den Cooldown Cape gehen.

Dazu ein kurzer Rundumschlag, wie die Hunde überhaupt schwitzen. Eigentlich hat die Evolution ja wirklich tolle Dinge mit sich gebracht, aber das Schwitzen der Hunde lässt irgendwie zu Wünschen übrig, wenn man sie bei der momentanen Hitze beobachtet. Der Hund schwitzt nicht so großflächig wie der Mensch, sondern hat nur wenige Schweißdrüsen – hauptsächlich an den Pfotenballen. Das diese – am besten noch auf warmen Asphalt – kaum zur Temperaturregelung beitragen, müsste jedem einleuchten. Der Hund reguliert seine Temperatur zudem über die Wärmeabgabe durch die Haut und durch das Hecheln.

Einige Hundehalter sind bei der Hitze nun der Meinung, dass jeder Hund geschoren gehört. Das so ein Fell allerdings auch eine Schutzfunktion vor der Sonne hat, daran denken die Leute nicht. Ich rede jetzt hier nicht von Pudel und Co, deren Wolle man irgendwie in Griff bekommen muss. Das ist eine ganz andere Fellstruktur als jetzt bspw. von einem Landseer, Aussie oder Berner. Solche Hunde gehören vom toten Fell befreit, ja, aber nicht runtergeschoren. Für mich kommt das jedenfalls bei meinem Berner nicht in Frage.

Um es ihm bei der Hitze irgendwie erträglicher zu machen, bin ich vorletztes Jahr bei der Kühlweste von Ruffwear gelandet – viele Hundesportler verwenden die Variante. Die Weste wird durch Wasser “aufgeladen” und sorgt über die Verdunstung zu einer aktiven Kühlung des Hundes. Die Weste liegt recht locker auf dem Rücken, so dass der Hund nicht überhitzen kann. Allerdings war meiner nicht wirklich glücklich über die nasse Weste und ist immer erstmal stiften gegangen. Daher musste ich die Weste erst kurz antrocknen lassen, bevor ich sie ihm anziehen konnte und damit war der Kühleffekt schnell vorbei. Also nicht wirklich optimal. Geschweige denn die Gedanken zum Thema Verspannung, Nierenprobleme… und “Nein” sagen kann Hund ja auch nicht richtig, wenn er die mal an hat.

Bei den aktuellen Temperaturen habe ich ein wenig weiter geschaut und bin über den Cooldown Cape von actionfactory gestolpert:

Näher betrachtet, besteht der Mantel aus “Alustreifen”, die luftig miteinander verbunden wurden. So besteht schon mal keine Gefahr, dass der Hund unter dem Cape überhitzt und die Luft zirkulieren kann. Der Mantel bietet dem Hund durch einfache Reflektion der Sonnenstrahlen einen passiven Schutz vor der Hitze… das Prinzip funktioniert also ganz ohne Wasser oder Kühlgel und kann dadurch nicht zu kalt für die Muskulatur werden. Ein weiterer so entstandener Vorteil ist das Gewicht des Mantels. Die Wasser- und Gelvarianten haben ein ordentliches Gewicht, das der Hund tragen muss. Da ist mir die passive, um einiges leichtere Kühlmöglichkeit wirklich lieber.

“Wie ein Spiegel reflektiert die glänzende Seite 85 % der Sonneneinstrahlung und hält so die Hitze zuverlässig ab (Das Gewebe besteht aus robusten Polyesterfäden, die mit einer Aluminiumbeschichtung bedampft sind ). Das Material ist federleicht (ca.120 Gramm Gr. L), es nimmt kein Wasser auf und behindert den Hund in keinster Weise! Gleichzeitig ist das Gewebe des Cooldown Capes durch seine offene Struktur maximal luftdurchlässig, sodass sich der Hund erst gar nicht aufheizen kann. Ein Hitzestau wird so zuverlässig verhindert!” – so der Hersteller, dem ich nur zustimmen kann.

Der Cooldown Cape ist übrigens sehr leicht angezogen: Es gibt für jeden Hund die passende Größe – gemessen wird die Rückenlänge. Der Hund muss nun nur den Kopf durch die Öffnung stecken und dann wird der Mantel mit Hilfe eines Klettverschlusses um den Bauch befestigt. Das war es auch schon.

Geliefert wird der Cooldown Cape übrigens in einer praktischen kleinen Tasche, die ebenfalls mit Klett versehen ist. Die Tasche passt in jeden Rucksack und kann mit dem Klettstreifen auf der Rückseite bspw auch im Auto befestigt werden, so dass man den Mantel immer griffbereit hat.

Die Leute schütteln zwar alle den Kopf – “Wie kann die dem armen Hund bei dem Wetter auch noch einen Mantel anziehen? Und das einem Berner?!”. Aber wer sich die Zeit genommen und bei mir dann mal nachgefragt hat, was das soll, der durfte den Cooldown Cape gerne anfassen und den Hund unter dem Cape streicheln. Ja, das Fell ist wirklich nicht aufgewärmt und der Mantel so leicht, dass er nicht wegen dem Gewicht am Hecheln ist.

Bisher waren alle danach überzeugt, dass der Cooldown Cape den Hund bei der momentanen Hitze wirklich unterstützt.

Ich werde natürlich auch mit dem Cape keine Stunden in der prallen Sonne Gassi gehen – das mag ich selber nicht – gar keine Frage. Aber so habe ich die Möglichkeit, mit ihm über die Wiese zu dem nächsten großen Apfelbaum zu kommen, ohne das er stark hecheln muss und sein schwarzes Fell aufheizt. Und Gedanken über Verspannungen, Arthrose und ähnliches muss ich mir bei der passiven Kühlung auch nicht machen.


Ich kann die Lösung von actionfactory wirklich nur empfehlen und wer gerne mehr Informationen haben möchte, dem sei hier die Seite des Herstellers empfohlen:

[Link] Cooldown Cape


Über den Autor

Kerstin Schubert arbeitet als selbstständige Informationsdesignerin und ist in ihrer Freizeit auf dem Hundeplatz mit ihrem Berner Wookiee im Obedience Klasse 3 unterwegs. Sie hat die hier im Shop erhältlichen Trainingstagebücher gestaltet und realisiert.